Studie: Wandel von Organisation und Führung in digitalen Zeiten Die Digitalisierung selbst zeigt in ihrer strategischen Dimension natürlich deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Branchen, insbesondere bezüglich der Veränderungsgeschwindigkeit und ihrer Veränderungswirkungen. Banken und Versicherungen sowie Dienstleistungen insgesamt waren und sind sicherlich Vorreiter im digitalen Wandel. Zwischenzeitlich – und das zeigt nicht nur unsere Studie – steht die Digitalisierung ganz oben auf nahezu jeder CEO-Agenda. Unsere Studie zeigt, dass der Mittelstand bereits deutliche Erneuerungsimpulse gesetzt hat: Nahezu 40 Prozent der Unter- nehmen geben an, entsprechende Anstrengungen intensiv und „auf breiter Front“ zu verfolgen. Der Mittelstand: Auf dem Weg zur Digitalisierung Die Studie verdeutlicht, dass sich die heutigen Unternehmensführungen im Zuge der (digital getriebenen) Neuausrichtung ihres Geschäfts, der Wertschöpfungsstrukturen und ihrer Organisation vier wesentlichen Herausforderungen gegenüber sehen: Erstens die Frage nach dem „richtigen“, d. h. zukünftig wachstumsstarken, profitablen und nachhaltigen Geschäftsmodell. Gemäß dem Vorbild der „FAANG-tastic five“, also Facebook, Amazon, Apple, Netflix and Google, zielen einige Strategien darauf, durch Erweiterung der strategischen Perspektive ein Kundenbedürf- nis ganzheitlich zu bedienen und so als „Plattform“ zu etablieren. Aus einem Automotive-Unterneh- men wird in diesem Sinne ein Mobilitätsdienstleister, aus einem Heizungsbauer ein Wärmelieferant, und ein Sanitärunternehmen besetzt so das gesamte Spielfeld rund um die Trinkwasserversorgung. Diese Strategien erfordern u.a. ein hohes Maß an Integrationskompetenz im Ökosystem des Unter- nehmens sowie auch digitale Vernetzungskompetenz. Sie werden zunehmend von der Formulierung eines gesellschaftlichen Unternehmensbeitrags begleitet, dem sog. „Total Societal Impact“ – als Ergänzung des Gewinnstrebens. Unsere Studie zeigt, dass der Mittelstand zwar ein hohes digitales Aktivitätsniveau aufweist, gleichzeitig bewerten 64 Prozent der Unternehmen die strategische Zielbildbestimmung jedoch als große und teilweise noch nicht abgeschlossene Herausforderung. In diesem Punkt sehen wir auch keinen Unterschied zwischen Weltmarktführern und Nicht-Weltmarktführer; vielmehr tun sich größere Unternehmen etwas leichter, ihre zukünftige Position zu bestimmen. 3